Die Nähe der Hauptstadt ist wohl der Grund dafür, dass diese Gegend zu einem Sam¬melplatz für politische Flüchtlinge und solche wurde, die im Kampf um die Macht auf der Verliererseite standen. Sie hatten die städtische Kultur kennen gelernt, waren in einem hohen Grade alphabetisiert und brachten das neueste Wissen und die neuesten Techniken nach Iga und Kôga. - Und das hat auch seine Spuren im benachbarten Fukano hinterlassen.
Es ist auch ein erstaunliches historisches Faktum, das Oda Nobunaga, Toyotomi Hide¬yoshi, Oda Nobuo, Mori Ranmaru und andere fünf Mal – in geheimer Mission – den Distrikt besucht haben. Das Ziel dabei war wohl, in der Nähe des Kaiserhofes, die Sitten und Gebräuche der hochadligen Gesellschaft zu erlernen, um den Einzug in die Hauptstadt – und zugleich die Invasion Igas vorzubereiten.
Im Tal unter dem „Sasavuri-ann“ gibt es die „Iga-Ryûguchi“-Schlucht (Nabari, Prä¬fek¬tur Mie) und die „Yamato-Ryûguchi“-Schlucht (Uda, Präfektur Nara). Die Burg von Momo¬¬chi Tanba (spätere Generationen nannten sich Tanba-mori) stand an der auch „Burg-¬Berg“ genannten Grenze zwischen den beiden Schluchten. Nachfahren der Tan¬ba-mori leben noch heute in dieser Gegend.
Die Familie der Momochi stammt in direkter Linie von Kaiser Seiwa. Nachdem es Kaiser Godaigo nicht gelungen war, die kaiserliche Macht zu restaurieren, floh er aus der Hauptstadt nach Yoshino, wo er den „Südlichen Hof“ etablierte (Nanchô oder auch Yoshino-chôtei). Ein Teil der Hofadligen, die früher den Kaiser beschützt hatten, änderten ihre Haltung, ihre äußere Erscheinung, ihre Namen und bewachten und eskortierten jetzt den „Tennô“ des „Südlichen Hofs“ als den Bewahrer der so genannten „Drei Reichsinsignien“. Die be¬deutendsten dieser Hofadligen waren die Familien der Sanjô – und der Momo¬chi. Vielleicht ist es kein Zufall, dass die zeitweilige Residenz des „Südlichen Hofs“ sich genau da befand, wo man von der „Yamato-Ryûguchi“-Schlucht kom¬mend das Tal des Uda-Flusses überquerend von Fukano nach Kamikasama hinaufstieg. Eine eigene Bewandtnis scheint auch darin zu liegen, das bei der Restaurierung des „Sasayuri-ann“ auch Balken eingebaut wurden, die aus einem alten Haus aus der Yamato-Ryûguchi-Schlucht stammten.